Bombig Bar & Garage – die Geschichte unseres Vereinsheims

KUKI e.V.

Seit dem Umzug in die Gubener Straße ist das Bombig Bar & Garage das Vereinsheim des KUKI e. V. Die Geschichte des Bombig reicht weiter zurück, und zwar ins Jahr 2009, als aus einem windschiefen Anbau eine lebendige Bühne für Rock- und Bluesmusik wurde.

Anfänge in der Krad-Halle: das geliebte „alte Bombig“

Das erste Bombig entstand 2009 auf dem Reese-Gelände in einem heruntergekommenen Anbau der Krad-Halle. Das Dach war vom Orkan Kyrill beschädigt, die Bausubstanz entsprechend mitgenommen. Trotzdem erkannten die Mitglieder des Motorradclubs Hell Servants das Potenzial – und begannen gemeinsam mit dem Kulturpark West den Raum zu sanieren.

Das Ziel war klar: eine Live-Kneipe zu schaffen für Blues- und Rockmusik. Einen Ort, an dem man sich jenseits des Mainstreams treffen und Musik erleben konnte.

Oder, wie es Tommi Lindner formulierte: „Wenn du mal über 50 bist, kannst du in dieser Stadt nirgends mehr hingehen.“ Also beschloss man, ein eigenes Ding zu machen. Selbst eine Kneipe zu gestalten. Der Umbau dauerte rund ein Jahr und wurde komplett ehrenamtlich gestemmt. Betreiber war der neu gegründete Verein Bikerkultur Augsburg und Umgebung e. V., den ein Notar damals augenzwinkernd als „Interessengemeinschaft mit höchst eigenartigen Interessen“ bezeichnete. Gemanagt wurde das Bombig damals von einer Handvoll Leuten, u. a. Tommi.

Ein neuer Lieblingsort für Musik-Fans

Schon bald entwickelte sich das Bombig Bar & Garage zu einem Ort mit besonderer Atmosphäre. Das Publikum war von Anfang an generationsübergreifend, der Schwerpunkt lag bei Rockfans der 70er- und 80er-Jahre, die sich nach Jahrzehnten wieder begegneten. Viele Besucher hatten „ihre“ Musik wiedergefunden – live, ehrlich und nah. Und Etliche sahen sich nach vielen Jahren im Bombig erstmals wieder.

Tommi sagt: „Das Konzept hat es tatsächlich geschafft, die Leute wieder vom Sofa zu holen.“

Jedes Wochenende gab es Konzerte im Bombig, später kam die monatliche Blues Session hinzu, die vom Mohrenkönig ins Bombig umzog. Besonders beliebt war der große Garten, in dem fast immer ein Lagerfeuer brannte. Bis 2016 wurde das Bombig vom Verein betrieben, danach führte Tommi die Kneipe in eigener Regie weiter.

Abriss und Abschied vom alten Bombig Bar & Garage

Über dem Gelände schwebte von Beginn an ein Schatten: Der Abriss war immer wieder Thema.

Schließlich kam es wie befürchtet.

Das Reese-Theater, die Krad-Halle und mit ihnen auch das Bombig mussten weichen. Trotz großer Unterstützung der Community – über 18.000 Unterschriften für den Erhalt – konnte der Abriss nicht verhindert werden.

Zum Abschied setzten die Betreiber und Musiker noch einmal ein Zeichen: Der Guinness-Buch-Rekord für das am längsten ununterbrochen gespielte Livekonzert wurde wiederholt und übertroffen. Von Freitagmittag bis Sonntagmittag spielten Bands ohne Pause – ein würdiger, aber schmerzlicher Abschluss.

„Und dann war zu“, erinnert sich Tommi.

Die Bombig-Mädels beim Abschied aus dem alten Bombig

Es folgten fast drei Jahre Pause – denn dann kam auch noch Corona.

Neuanfang in der Gubener Straße

Im April 2022 eröffnete das Bombig schließlich neu – in der Gubener Straße. Das erste Konzert spielte die Band Who Knows, gefolgt von Basanostra und Freewheelin’ Franklin. Es war noch die Zeit der 2G-Regeln, und trotz aller Vorsicht und peinlichster Kontrollen an der Tür erwischte es fast alle Besucher mit Corona. Der Start war also alles andere als einfach.

Und: Nach der langen Pause mussten sich Publikum und Musiker erst wieder an Live-Musik und gemeinsames Feiern gewöhnen. Doch Schritt für Schritt kehrte das kulturelle Leben zurück – und das Bombig wurde wieder zu einem Ort, an dem man sich begegnet und Live-Musik feiert.

Großen Anteil am Neustart hatte Clemens Beisch, der sich intensiv mit der akustischen Gestaltung des neuen Bombig befasst hat. Seine Erfahrungen aus zehn Jahren „altes Bombig“ flossen in die Planung ein. Die Zeit während der Corona-Pause wurde insofern sinnvoll zur konzeptionellen und baulichen Vorbereitung genutzt.

Das Ergebnis: eine Bühne mit hervorragendem Sound, durchdachter Technik und einem Umfeld, das Musiker zu schätzen wissen – vom Essen vor dem Gig bis zur Atmosphäre auf der Bühne.

Das Bombig Bar & Garage als Vereinsheim des KUKI e. V.

Seit dem Umzug in die Gubener Straße ist das Bombig auch das Zuhause unseres Vereins KUKI e. V. – und damit Ort für Vereinsversammlungen, Workshops, Musikerfortbildungen und natürlich für die KUKI-Bühnenformate wie YourStage! oder die KUKI Karaoke-Band.

Es bietet Musikerinnen und Musikern Auftrittsmöglichkeiten, schafft Raum für Begegnung und gibt den Projekten des Vereins ein sichtbares Zuhause.

Die Vision bleibt dabei dieselbe, die schon beim ersten Bombig Motivation war: Menschen aller Altersklassen zusammenbringen, Musik fördern, Live-Bands eine Bühne geben – und einen Ort schaffen, an denen man sich wohlfühlt. Egal ob man 30, 50 oder 70 ist.


Bombig bleibt Bombig.
Nur die Adresse hat sich geändert: Gubener Straße 11, 86156 Augsburg
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa ab 19 Uhr. Sonntags bei Lazy Afternoon 15-20 Uhr.
bombig-augsburg.com
https://www.facebook.com/search/top?q=bombig%20bar%20%26%20garage

6 thoughts on “Bombig Bar & Garage – die Geschichte unseres Vereinsheims

  1. Nicht zu vergessen, Toby Jakobs, Olli Shitstrom, Reinhard „Lotti“ Hess und Martin, die immer einen professionellen Sound mischen und das ehrenamtlich.

  2. Boah, super interessant! Das meiste, was im Artikel steht, wusste ich nicht. Jedenfalls danke ich allen, die sich für den Umzug des Bombig eingesetzt haben und es zu dem gemacht haben, was es heute ist: mein Lieblingsladen für Livemusik. 🥰🥰🥰

  3. Ein überaus aufschlussreicher Artikel und in seiner Zusammenstellung der Ereignisse einzigartig, vielen Dank dafür! Man darf über den Fortgang vom Bombig und die Fortschreibung gespannt sein. Schön wäre es zu gegebener Zeit etwa zu lesen, dass die Verbindung zwischen Bombig bzw. KUKI e.V. und dem nachbarschaftlichen Kultur- und Kreativquartier „Gaswerk“ nun unmittelbar möglich ist. Derzeit trennt unüberwindlich ein Zaun & Bahnlinie die Kultureinrichtungen, die doch thematisch und ideell so eng miteinander verwoben sind.

  4. Toller Artikel, Nadja. Du liebst das Bombig, gell? Was mir neben der Musik am besten gefällt: Die Leute sind so angenehm unkompliziert und man hat sofort das Gefühl, willkommen zu sein. Das galt im alten und das gilt auch im neuen Bombig.

  5. Die Konzeption des „Bombig“ war und ist einzigartig. Das darf man mit Fug und Recht so schreiben. Dort zu spielen zu können/dürfen ist eine Art Auszeichnung und für viele Amateur- und ProfimusikerInnen mit ein wichtiger Grund, sich ordentlich beim Üben reinzuhängen. Das Bombig ist ein Chamäleon wie die Vielfalt seiner Besucher: Der Zugang denkbar einfach, die Besucher woodstocklike, tolerant und entspannt, das Geschehen auf der Bühne meist hochwertige Coversongs aller Stilarten, die ebenso niveauvoll interpretiert werden. Und GottseiDank, das Gegenteil von Schickimicki. Das das Ding auch eine soziale Ausrichtung mit der Unterstützung des Hospizes und der Ausrichtung des „Sozialen Mittwoch“ im Advent hat, ist einfach nur großartig. Mein Respekt gilt allen, die am Gelingen beteiligt sind mit dem Häuptling Thommy.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert