Stephan "Baffy" Jedamus

Konzertbericht Howard Jones: Die 80er-Ikone im Spectrum Club Augsburg

Bands & Leute Konzerte

Auf der einen Seite gibt es Sänger, die altersbedingt stimmlich nachlassen. Auf der anderen Seite gibt es den jetzt 70-jährigen Howard Jones, der so auf der Bühne vom Spectrum Club Augsburg steht und singt, als hätte er die letzten 40 Jahre eingefroren im arktischen Eis verbracht. Sowohl was seine prägnante Stimme als auch sein virtuoses Piano- und Synthie-Spiel betrifft. Irgendwie scheint er nicht gealtert zu sein. Durch seine gesamte Bühnenpräsenz – nur die stets toupierten Haare trägt er nun etwas weiter zurückgekämmt – fühlt man sich in die 80er zurückversetzt.

Den Einwand, wer sich an die 80er erinnern kann, der hätte sie nicht richtig erlebt, kann man hier nicht gelten lassen. Denn an einem Howard Jones kam man damals nicht vorbei. Hits wie das wohl bekannteste „What is love“ und auch „Like to get you know you well“, „Everlasting Love“ und viele, viele andere sind damals alle im oberen Bereich der Charts auf und ab gelaufen. Und deshalb durch alle Wolken vernehmbar gewesen. Legendär auch sein Auftritt 1985 bei „Live Aid“, wo er im Wembley-Station nur sich selbst akustisch auf dem Flügel begleitend sein „Hide and Seek“ vor einem Riesenpublikum interpretiert hat. Jones war oft mit Band unterwegs, aber ebenso genial waren seine Solo-Touren. Bei denen hat er, eingekreist von Keyboards und Sequenzern (damals war selbst Midi noch relativ neu), sich selbst begleitend seine Hits vorgetragen hat.

Hier ist unserem Ufuk vom Spectrum Club Augsburg mal wieder ein ganz besonderer Fang gelungen, indem er Howard Jones mit seiner sichtlich spielfreudigen Begleitband für den 18.10.25 zum Auftakt der aktuellen Deutschland-Tour gewinnen konnte. Apropos Begleitband (Besetzung Gitarre, Bass + Basssynth, Keyboard und Drums): Sie hat Jones wirklich vorzüglich musikalisch und auch optisch unterstützt – während des Konzerts wurden mehrfach die Kostüme gewechselt.

Oh ja, Hits hatte Jones wirklich viele. Im vollen Saal des Spectrums tobte die Menge schon nach der halben, leider insgesamt nur anderthalbstündigen Spielzeit. Es artete schon nach der halben Spielzeit in einem mehrminütigen Beifall aus, quasi mit Standing Ovations. Das Spectrum war zwar nicht bestuhlt, aber mittendrin im Publikum hatte man tatsächlich das Gefühl, die Leute gingen weiter hoch. Jones stand wortlos, erschlagen von der Begeisterung seiner Fans, auf der Bühne und verdrückte sichtlich gerührt die eine oder andere Träne.

Natürlich forderte das Publikum eine Zugabe, für die sich die Band nicht lange bitte ließ. Draußen stand schon der Nightliner für die Weiterreise nach Bremen bereit, wo am nächsten Abend wieder ein Gig wartete.

Zusammenfassend mal wieder ein stimmungsvoller Live-Abend mit einem großen Künstler im Spectrum Club Augsburg.

Zurück zur Startseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert